Wildschweinragout – Ragù di Cinghiale

by Dinnerfee
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Es war an meinem 32. Geburtstag im schönen Italien, als ich meine Liebe zu Wildgerichten entdeckte. Mein Liebster und ich hatten einen Tisch in einem lauschigen Lokal reserviert. Das Ambiente, die Atmosphäre, die Aussicht – mehr La Dolce Vita geht nicht, dachte ich. Doch weit gefehlt – das wahre Highlight kam erst noch! Und zwar in Form eines unfassbar köstlichen Wildschweinragouts mit hausgemachten Pappardelle.

Seitdem habe ich mich zuhause durch sämtliche Wildrezepte gekocht, aber das Ragù di Cinghiale ist und bleibt mein unangefochtener Favourit. Und so habe ich im Laufe der Zeit mein eigenes Rezept kreiert, das überaus leckere Ergebnis findest du hier. 🙂

Ragù di Cinghiale – ein echter Klassiker der toskanischen Küche

In den malerischen Wäldern der Toskana tummeln sich seit jeher zahlreiche Wildschweine. Kein Wunder, dass bereits die Etrusker diese köstliche Delikatesse für sich entdeckten. Mit viel Rotwein und aromatischen Kräutern bereiteten sie daraus ein schmackhaftes Ragout – das Ragù di Cinghiale. Im Gegensatz zu vielen deutschen Wildgerichten wird das toskanische Wildschweinragout in der Regel nicht mit den typischen Wildgewürzen Piment, Wacholder und Nelke gewürzt. Stattdessen sorgen frische Kräuter wie Rosmarin und Thymian für eine feine italienische Note. Dazu noch frische Pappardelle und das Ragù ist perfekt!

Mit Wildfleisch kochen – einfacher als man denkt

Bei uns zuhause gab es früher nie Wild. Zu schwierig und aufwändig, meinte meine Mama, eine begnadete Köchin. Also machte ich jahrelang einen Bogen um das gute Fleisch. Bis zu dem besagten Abend in Italien. Und siehe da – es ist eigentlich ganz simpel! Denn mein Ragù di Cinghiale unterscheidet sich in der Zubereitung nicht wesentlich von einem normalen Gulasch mit Rind. Es werden lediglich ein paar andere Zutaten verwendet.

In mein Rezept kommen neben frischem Wildschweingulasch noch Karotten, Knollensellerie und Zwiebeln – alles fein gewürfelt. Frisch gehackter Knoblauch, Tomatenmark, Honig, Orangensaft, Rotwein, Wildfond, Salz und Pfeffer sowie Thymian und Lorbeerblätter sorgen für eine traumhaft schmackhafte Soße. Zu guter Letzt dürfen in meinem Wildschweinragout auch ein paar Wacholderbeeren nicht fehlen. Da habe ich mich über das toskanische Original hinweggesetzt. 🙂 Und nun noch die vielleicht wichtigste Zutat – Zeit. Idealerweise lässt du das Ragout bei 160 Grad Ober-/Unterhitze gute 3 Stunden im Backofen schmoren und köchelst es anschließend noch eine weitere Stunde auf dem Herd bei offenem Deckel ein. Auf diese Weise reduziert die Soße und das Ragout wird besonders aromatisch.

Meine persönliche Weinempfehlung

Für mein köstliches Ragù di Cinghiale darf natürlich der passende Wein nicht fehlen. Ich habe mich ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit für einen Spanier entschieden – einen Frontonio Microcósmico Garnacha 2018. Fruchtige Aromen von Erdbeeren und Himbeeren gepaart mit einer feinen Würze von weißem Pfeffer prägen das Bouquet dieses feinen Rotweins. Er ist trocken, erfrischend und doch ausreichend komplex und kräftig mit feinen Tanninen – der ideale Begleiter für ein feines, aromatisches Schmorgericht. Du kannst aber natürlich auch ganz klassisch einen italienischen Chianti dazu trinken.

Und wie steht’s mit dir? Hast du schon einmal Wildfleisch probiert? Wenn nicht, dann solltest du das schleunigst nachholen. J Und wer weiß, vielleicht macht dich mein Wildschweinragout ja zum absoluten Wildfan – bei mir war es jedenfalls so. Ich bin schon gespannt, wie es dir schmeckt. 🙂

Wenn dir das Rezept gefällt, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar. Über eine Bewertung des Rezeptes freue ich mich natürlich auch. Klicke dazu einfach auf die Sternchen am Ende des Beitrags.

Weitere leckere Schmorgerichte findest du hier:

So und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit!

Deine Marina

Wildschweinragout - Ragù di Cinghiale

Ragú di Cinghiale - ein Traumrezept aus der schönen Toskana! Butterzart geschmortes Wildschweinfleisch in einer kräftigen, aromatischen Sauce. Dazu feine Pappardelle und ein guter Rotwein - mehr Italien geht nicht! Das Rezept ist ganz einfach zuzubereiten und schmort im Backofen praktisch von alleine. Perfekt für Gäste, da es sich prima vorbereiten lässt. Ein äußerst schmackhaftes Ragout für Wildfans und alle, die es werden wollen!
Gericht Fleisch, Hauptgericht, Pasta, Wild
Land & Region Italienisch
Portionen 4 bis 6

Equipment

  • Für dieses Rezept benötigst du einen backofengeeigneten Topf mit Deckel.

Zutaten
  

  • 1,2 kg Wildschweingulasch
  • 3 Karotten
  • 0,75 Knollensellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 5 Knoblauchzehen
  • 6 Wacholderbeeren, leicht zerdrückt
  • 5 Lorbeerblätter
  • 8 Thymianzweige
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 EL Waldhonig
  • Saft von einer Orange
  • 500 ml Rotwein
  • 1 l Wildfond
  • Meersalz, frisch gemahlen
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
  • Öl zum Anbraten
  • 500 g Pappardelle (bei 6 Portionen: 750 Gramm)

Anleitungen
 

  • Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Karotten und Sellerie (ohne Schale) in kleine Würfel schneiden.
  • Zwiebel schälen und sehr klein würfeln.
  • Knoblauch schälen und fein hacken.
  • Öl in einem Topf erhitzen und das Fleisch anbraten, bis es Farbe annimmt. Dann die Zwiebeln hinzufügen und kurz mitbraten.
  • Karotten, Sellerie und Knoblauch zugeben und kurz weiterbraten.
  • Tomatenmark und Zucker hinzufügen, alles gut verrühren und mit Orangensaft und der Hälfte des Rotweins ablöschen. Wenn der Rotwein fast eingekocht ist, den restlichen Rotwein hinzufügen und ebenfalls kurz einkochen lassen.
  • Wildfond, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Thymianzweige sowie Salz und Pfeffer zugeben und alles nochmal gut verrühren.
  • Den Topf mit einem Deckel verschließen und auf einem Rost in den Backofen stellen. Das Ragout 3 Stunden schmoren lassen.
  • Das Ragout nach Ende der Garzeit aus dem Backofen nehmen und den Topf auf die Herdplatte stellen. Dort soll das Ragout idealerweise noch einmal eine Stunde bei offenem Topf köcheln, damit die Sauce reduziert wird.
  • Thymian, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren entfernen und das Ragout mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Die Pappardelle nach Packungsanleitung kochen und zusammen mit dem Wildschweinragout servieren.
Keyword gut vorzubereiten, Hauptgericht, italienische Rezepte, Pasta, Pastarezepte, Wild, Wildrezept, Wildschweingulasch

Hinweis: Dieser Beitrag enthält KEINE bezahlte Werbung – Die Produktempfehlungen entsprechen meiner persönlichen Meinung. Die Produkte wurden mir weder unentgeltlich zur Verfügung gestellt noch wurde ich anderweitig für die namentliche Erwähnung der Produkte entlohnt.

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