Vor vielen, vielen Jahren landeten meine beste Freundin und ich nach einem Wellnesstag in einer kleinen Osteria in Regensburg. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen: Wir rochen nach Chlor, waren hundemüde und vor allem hungrig. Doch in diesem kleinen, von außen so unscheinbarem Lokal ging uns das Herz auf: gemütliche Tische mit rotweiß karierten Tischdecken, dunkles Holzgebälk an der Decke und Laura Pausinis „Primavera in anticipo“ im Hintergrund. Von der bayerischen Therme geradewegs nach Bella Italia!
Doch das war noch nicht alles: Die Speisekarte war klein, fein und lies keine Wünsche offen. Köstliche gratinierte Jakobsmuscheln als Vorspeise und himmlische Profiteroles zum Dessert. Dazwischen mein persönliches Highlight: Pasta „alla Paola“ mit Seeteufel, Cherry Tomaten und Safransauce. Ich war von diesen Nudeln so begeistert, dass ich sie bei jedem meiner Folgebesuche dort wieder bestellte. Sie schafften es sogar zum Standardgericht für mein jährliches Geburtstagsessen. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und zu meinem Bedauern hat die Qualität meines einstigen Lieblingsitalieners ziemlich nachgelassen. Gleichzeitig sind die Preise deutlich gestiegen – zwei Gründe, warum ich nun schon seit geraumer Zeit an meinem Geburtstag woanders schlemme.
Doch der Gedanke an die Pasta „alla Paola“ lies mich nie ganz los. Höchste Zeit, selbst zum Kochlöffel zu greifen! Und so kochte ich anlässlich eines Mädelsabends meine einstigen Lieblingsnudeln einfach nach. Und was soll ich sagen? Sie standen dem Original in Nichts nach! Und deshalb möchte ich mein absolutes Lieblingspasta-Rezept heute mit dir teilen: Linguine alla Marina mit Safransauce, Cocktailtomaten und gebratenen Seeteufelmedaillons.
Safran – edel, teuer und sooo lecker!
Safran gilt als das teuerste Gewürz der Welt. Allein für 0,1 Gramm gemahlenen Safran bezahlst du im Supermarkt schon locker 3 Euro. Warum das so ist? Safran wird aus Krokusblüten gewonnen, die allein von Hand gepflückt werden können. Auch das Auszupfen der drei orangeroten Stempelfäden (das ist der eigentliche Safran) erfolgt ausschließlich in Handarbeit. Es braucht bis zu 200.000 Krokusblüten, um nur ein Kilogramm Safran herzustellen! Glücklicherweise schmeckt Safran sehr intensiv und du brauchst in der Regel nur ganz wenig für ein Gericht.
Safran verfeinert Kuchen und Gebäck und wird traditionell zum Färben von Reis verwendet. Auch in spanischer Paella darf das edle Gewürz nicht fehlen. Und last but not least – Safran ist eine wunderbare Zutat für viele Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten. Deshalb darf er auch bei meinen Linguine mit gebratenen Seeteufelmedaillons nicht fehlen. Denn was passt besser zu diesem edlen Fisch als das edelste Gewürz der Welt?
Seeteufel – Wenn die Optik trügt
Schön ist er ja nicht gerade, aber sein festes, weißes, schmackhaftes Fleisch überzeugt jeden Fischliebhaber (und alle, die es werden wollen). Der Seeteufel gilt tatsächlich als hässlicher Fisch, doch der Kenner weiß, das ist alles nur Fassade. Denn in der Pfanne oder im Grill wird daraus ein echter Leckerbissen. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten zerfällt das Fleisch des Seeteufels nicht so leicht und ist deshalb perfekt fürs Braten und Grillen geeignet. Auch von lästigen Gräten fehlt bei küchenfertigem Seeteufel in der Regel jede Spur. Leider ist der köstliche Fisch nicht ganz billig, aber er ist jeden Cent davon wert!
Für meine Linguine mit Safransauce und gebratenen Seeteufelmedaillons kaufst du am besten bereits küchenfertig filetierten Seeteufel, entweder im Ganzen oder in Medaillons geschnitten. Wenn du ein ganzes Filet hast, schneidest du es in ca. 3 cm dicke Medaillons. Die Medaillons brätst du dann in der heißen Pfanne mit Olivenöl pro Seite etwa 4 Minuten an, salzst und pfefferst sie und das war‘s auch schon.
Wenn du keinen Seeteufel bekommst, kannst du übrigens auch ganz wunderbar Kammmuscheln verwenden. Diese gibt es oft tiefgekühlt und sie passen hervorragend zu den Linguine und der Safransauce. Ich habe mittlerweile schon beide Varianten ausprobiert und kann gar nicht sagen, welche mir besser schmeckt. 🙂
Safransauce einfach gemacht
Die Safransauce ist kinderleicht zu machen! Du dünstest gehackte Schalotten und Knoblauch in etwas Butter und Öl an, löschst das Ganze mit Weißwein ab und gießt Fischfond und Sahne dazu. Kurz aufkochen, pürieren und dann auf ca. 1/3 der Flüssigkeit im offenen Topf einkochen lassen. Nun kommen noch etwas gemahlener Safran und Safran in Fäden dazu. Die Sauce darf nun allerdings nicht mehr kochen, da der Safran ansonsten bitter wird. Am besten mixt du zum Schluss nochmal alles gut mit dem Pürierstab durch und schmeckst die Sauce mit Salz und Pfeffer ab. Ein paar Frühlingszwiebeln in feine Streifen geschnitten verleihen der Sauce dann den letzten Pfiff.
Meine persönliche Weinempfehlung
Fisch sollte nur lebendig im Wasser schwimmen! Gekocht, gedünstet, gebraten oder gegrillt muss es schon ein Weißwein sein. Der Le Gemme Verdicchio dei Castelli di Jesi Classico von Brunori ist der perfekte Begleiter: ein mediterraner Weißwein mit zurückhaltender Säure, leichter Würze und „lugana-typischer“ Frucht. Lecker!
Wenn du noch auf der Suche nach einem köstlichen, edlen Pastagericht für deinen nächsten Mädelsabend bist, dann solltest du meine Linguine an Safransauce & gebratenen Seeteufelmedaillons (oder Kammmuscheln) unbedingt ausprobieren. Ich bin schon gespannt, wie sie dir schmecken!
Die Nudeln passen übrigens auch perfekt als Hauptgang für ein romantisches Dinner zu zweit!
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So und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit!
Deine Marina
Linguine an Safransauce & gebratenen Seeteufelmedaillons
Zutaten
Safransauce
- 2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe, frisch
- 1 EL Butter
- 0,2 g Safran (0,1 g gemahlen + 0,1 g in Fäden)
- 400 ml Fischfond
- 200 ml Weißwein
- 200 ml Kochsahne
- Meersalz, frisch gemahlen
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Seeteufelmedaillons
- 12 Seeteufelmedaillons (oder 400 Gramm Kammmuscheln)
- 3 EL Butter
- Meersalz, frisch gemahlen
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- 150 g Cocktailtomaten (nicht bei der Variante mit Kammmuscheln)
Weitere Zutaten
- 500 g Linguine
- Salz
- 2 Frühlingszwiebeln
Anleitungen
Safransauce
- Die Schalotten und den Knoblauch schälen und fein hacken.
- In einem Topf die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen lassen und die Schalotten darin glasig dünsten. Den Knoblauch hinzugeben und kurz mitbraten.
- Mit dem Weißwein ablöschen.
- Fischfond und Kochsahne angießen und verrühren.
- Die Soße im offenen Topf bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis sie auf ca. die Hälfte eingekocht ist.
- Safran einrühren. Vorsicht, die Sauce soll nun nicht mehr kochen!
- Die Sauce pürieren und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Sauce warmstellen.
Nudeln
- Die Frühlingszwiebeln waschen, Enden abschneiden und in feine Streifen schneiden. In kaltes Wasser legen und kurz darin liegen lassen. Dann gut abtropfen lassen.
- Die Nudeln nach Packungsanweisung in Salzwasser sehr al dente kochen.
- In einem Sieb kurz abtropfen lassen und zusammen mit den Frühlingszwiebeln zurück in den Topf geben. Die Sauce dazu gießen und die Nudeln in der Sauce auf der warmen Herdplatte garziehen lassen.
Seeteufelmedaillons
- Während die Nudeln kochen, die Seeteufelmedaillons unter fließendem Wasser abspülen und gut trockentupfen.
- Die Cocktailtomaten waschen und halbieren.
- 3 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und schmelzen lassen. Die Seeteufelmedaillons darin von beiden Seiten scharf anbraten (je Seite ca. 3 bis 4 Minuten). Kurz vor Garende die Cocktailtomaten hinzufügen und mitbraten.
- Fisch und Cocktailtomaten etwas salzen und pfeffern.
Servieren & Anrichten
- Sobald der Seeteufel fertig gebraten ist, wird angerichtet und serviert.
- Dazu die Nudeln mit Frühlingszwiebeln und Sauce auf vier tiefe Pastateller verteilen.
- Pro Portion 3 Seeteufelmedaillons auf das Nudelbeet setzen und mit den Cocktailtomaten garnieren.
Notizen
Hinweis: Dieser Beitrag enthält KEINE bezahlte Werbung – Die Produktempfehlungen entsprechen meiner persönlichen Meinung. Die Produkte wurden mir weder unentgeltlich zur Verfügung gestellt noch wurde ich anderweitig für die namentliche Erwähnung der Produkte entlohnt.